Apfelstrudel mit selbstgemachtem Strudelteig
Hach, da werden Kindheitserinnerungen wach: Ich, vor 25-30 Jahren mit meiner kleinen Schwester bei Oma in der Küche beim Strudelbacken - besonders im August, wenn die Klaräpfel reif waren. Da ich nun jede Menge Klaräpfel bekommen habe, musste ich einfach wieder einmal Omas Wiener Apfelstrudel backen - mit einer Änderung: Gerollt statt gezogen, lautete die Devise bei mir. Ich habe den Strudelteig nur mit meinem schweren Marmor-Nudelholz dünn ausgerollt und nicht wirklich gezogen, da ich die Teigschichten nicht ganz ultradünn mag - genau so und mit ganz viel Zimt und ohne Rosinen liebe ich ihn. Es ist für mich einfach der beste Apfelstrudel der Welt - und er ist trotz selbstgemachtem Strudelteig relativ einfach zu machen. Ich habe die doppelte Menge genommen für 3 dicke Strudel (2 ohne und 1 mit Rosinen).
Zutaten für 2 Apfelstrudel:
Für den Strudelteig:
250 g glattes Mehl
1 Ei
2 Esslöffel Öl
ca. 90 ml lauwarmes Wasser
etwas Salz
Für die Fülle:
etwas Butter, zerlassen [ich: 40 g]
blättrig geschnittene Äpfel [ich: ca. 1,6 kg]
Semmelbrösel [ich: ca. 65 g]
Zimt, Zucker, Rosinen nach Belieben
außerdem:
1 Ei (verquirlt)
Zubereitung:
Für den Wiener Apfelstrudel alle Zutaten (für den Teig) in den Thermomix geben und auf Knetstufe 2 min kneten lassen. Ohne Thermomix: Mehl und Salz vermischt auf die Arbeitsfläche geben, ein Grübchen machen und da hinein das Ei schlagen und langsam Wasser und Öl dazugeben und alles verkneten, bis ein elastischer und weicher Teig entstanden ist. Alternativ kann man auch die Küchenmaschine verwenden. Ggf. noch etwas Wasser oder Mehl dazugeben, damit die Konsistenz passt.
Den Teig in eine leicht befettete Rührschüssel geben und zugedeckt ca. eine halbe Stunde ruhen lassen.
In der Zwischenzeit die Äpfel für den Apfelstrudel vorbereiten und die restlichen Zutaten herrichten: Meine Oma hat die Äpfel nur gewaschen und später mit der Reibe blättrig direkt auf den ausgerollten Teig gerieben. Ich habe die Äpfel allerdings entkernt und im Thermomix mit dem Gemüsestyler blättrig geschnitten (Einstellung: dünn).
Nach der Rastzeit den Strudelteig in zwei gleich große Stücke teilen.
Den Teig dünn auswalken und danach ggf. ziehen. Meine Oma hat den Teig zuerst auf einem Nudelbrett (mit ausreichend Mehl) dünn ausgewalkt und anschließend mit den beiden Handrücken vorsichtig gezogen und schließlich auf ein bemehltes Geschirrtuch gebreitet. Ich habe auf das Ziehen wie gesagt verzichtet und den selbstgemachten Strudelteig nur auf einer bemehlten Silikonmatte dünn ausgerollt. Ich habe ein schweres Marmornudelholz, mit dem das wunderbar funktioniert. Ich kann den Teig so dünn ausrollen, dass man – wie man so schön sagt, dass der Strudel sein soll – eine darunterliegende Zeitung lesen kann. Allerdings bevorzuge ich wie gesagt, wenn die Teigschichten etwas dicker sind. Wichtig: Je dünner der Teig, desto weniger dick sollte man die Äpfel aufbringen.
Nach dem Auswalken oder Ziehen die Ränder des am Geschirrtuch/der Backmatte liegenden Teiges noch etwas in Form ziehen, sodass es ein schönes Rechteck entsteht.
Den ausgewalkten selbst gemachten Strudelteig großzügig mit zerlassener Butter bestreichen.
Mit der Hand dünn Brösel über die Butter streuen.
Danach die Äpfel gleichmäßig darauf verteilen, sodass vor allem auf der hinteren Seite noch ca. 3-4 cm Rand „leer“ bleiben.
Nach Belieben Zucker und Zimt und ggf. Rosinen auf die Äpfel streuen.
Nun den Strudel vorsichtig einrollen. (Meine Oma hat das mithilfe des Geschirrtuches gemacht, ich ohne).
Den weltbesten Apfelstrudel nach Wiener Art dann auf ein mit Backpapier belegtes Blech heben (meine Oma hat sie immer eher eng in eine Rein = Kasserolle geschlichtet).
Den Apfelstrudel zuletzt mit verquirltem Ei bestreichen.
Mit dem zweiten Teig ebenso verfahren und zuvor das Backrohr auf 180 Grad Heißluft vorheizen.
Den Wiener Apfelstrudel anschließend je nach Dicke ca. 45 – 60 min backen, bis er goldbraun ist.
Den Apfelstrudel dann entweder noch lauwarm oder kalt mit Staubzucker bestreut servieren.
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